Das Zugabteil als Angst-Zone? Für Beschäftigte der Süd-Thüringen-Bahn ist das offenbar Realität. Es geht um die Strecke Erfurt–Arnstadt–Suhl-Meiningen.
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Erfurt (Thüringen) –
Das Zugabteil als Zone der Angst? Für Beschäftigte der Süd-Thüringen-Bahn (STB) ist das offenbar bittere Realität.
In einem Brandbrief des Betriebsrates des Bahnunternehmens (Tochter der Erfurter Bahn) wird die katastrophale Sicherheitslage auf der Strecke Erfurt–Arnstadt–Suhl-Meiningen angeprangert, schonungslos vom „Schlachtfeld Fahrgastraum“ berichtet …
In dem verzweifelten Hilferuf (liegt BILD vor) wird ein Handeln der politischen Akteure gefordert: Dass Kontrolleure und Lokführer vor allem auf Fahrten in den Abend- und Nachtstunden täglich bedroht oder angegriffen würden, sei nicht länger hinnehmbar.
Beleidigungen, Spuck-Attacken, sexistische Bedrohungen
Die im Brandbrief beschriebenen Vorfälle machen sprachlos: Beleidigung bei der Ticketkontrolle, sexistische Bedrohungen der vorrangig weiblichen Servicemitarbeiter, Spuck-Attacken und Voyeurismus. Immer häufiger eskaliere die Situation, kriminelle Fahrgäste würden auch vor Schlägen und Tritten nicht zurückschrecken.
Inzwischen mussten Mitarbeiter den Schilderungen zufolge wiederholt an Bahnhöfen über die Gleise flüchten, um nicht Opfer körperlicher Gewalt zu werden. Außerdem würden Ehemänner ihre Frauen privat im Dienst begleiten, um sie im Notfall zu beschützen.
Brisant: Das Schreiben legt nahe, dass es sich bei den Tätern überwiegend um Migranten und Bewohner des Flüchtlingsheims in Suhl (
Thüringen) handele!
Die
Bundespolizei warnt vor solch subjektiven Wahrnehmungen: „Die Umstände werden teils emotionalisiert“, sagt Polizeisprecher Karsten Täschner. Vielmehr gebe es einen bundesweiten Anstieg von
Kriminalitätsdelikten im Bahnverkehr, an dem auch das vermehrte Fahrgastaufkommen aufgrund des
Deutschlandtickets ursächlich sei.
Auch Thomas Filip, Bundesvorstand der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) spricht von einer zunehmenden Verrohung auf den Schienen: „Der Respekt ist verloren gegangen, die Südthüringer Strecke als Brennpunkt kein Einzelfall.“
Gerade werte man eine Mitarbeiterumfrage aus, die Tendenz spreche allerdings Bände: „Um zur Deeskalation beizutragen, werden etwa 70 Prozent der Vorfälle gar nicht mehr gemeldet. Dennoch registrieren wir insgesamt mehr Zwischenfälle“, so Filip.
Und wieder etwas geschafft das Bahn fahren ist schon viel bunter und offner geworden ihr könnt ja gerne mal a wenig Bahn fahren lel.