Börse, Wertpapiere und Geldanlage

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Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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Hi, ist euch mal aufgefallen wie wie geile Einstiegskurse man bei einer Aktie im Aufwärtstrend bekommt wenn man einfach nur die Stochastik (unterste Zeile) vernünftig einstellt, die Kaufsignale kauft und dann auf komplett gar nichts anderes mehr achtet? ^^ Pfeile sind Kaufgelegenheiten (wenn die Stochastik aus dem überverkauften in den neutralen Bereich dreht und per Tagesschluss bestätigt wird). Schwarz = guter Deal rot = schlechter Deal.

elYCQxz.jpg


Aktie: ASML, Lithographiemaschienenhersteller, je nach Segment z.T. über 90% Marktanteil, riesiger Burggraben, Vorsprung kann kaum noch eingeholt werden. Riesiges Wachstum. Meiner Meinung nach die beste Aktie Europas. Rendite auf 10 Jahres Basis = 2181%
Meine einzige richtige Sorge ist die im Rahmen der Corona/Klima-Weltumbaupläne politisch absichtlich und vor allem willkürlich herbeigeführte Rohstoffknappheit.
Danach kommen schon Exotenbefürchtungen wie Naturkatastrophen oder ein Weltkrieg.
Selbst eine Verschlechterung des Zinsumfeldes wird den zugrunde liegenden Kaufdruck durch den Bedarf an Chips für die exponentiell wachsenden Datenmengen nicht aufhalten.
Wenn die hohe Bewertung regulär mal a weng abgebaut wird yolo, steht trotzdem kurz darauf höher weil so viele an der Seitenlinie auf den Einstieg warten.

Betankt euch später.
 

Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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Hab übrigens mal von 1 Freunt gehört dass Burggraben Wachstumsaktien mit sticky Subscription Geschäftsmodell so gaaaaaannnz leicht Freewin sein könnten.

Microsoft Chart 10 Jahre (imho beste Akte der Welt)
Performance 10 Jahre: 1444%
OKgqnxU.jpg



Adobe Chart 10 Jahre
Performance 10 Jahre: 2606%
wycRR8p.jpg


Bei Strategiereplikation bitte ein Promille Performancefee an Sittenstrolch überweisen, dem schulde ich noch Geld für eine medizinische Beratung.
 

Jacknife

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10 Sep. 2021
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Nicht verstanden lol.

Kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass derartige Analyse nicht bereits eingepreist ist.
 

Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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Nicht verstanden lol.

Kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass derartige Analyse nicht bereits eingepreist ist.
Da liegt 1 Missferständnis vor.

Das ist keine Analyse, nur einer von vielen Indikatoren die in Summe und Abwägung gegeneinander dann zu einer technischen Analyse führen.
Die technische Analyse gibt einem über Eintrittswahrscheinlichkeiten bestimmter Szenarien Handlungsanweisungen.

Die Stochastik zählt zu den Oszillatoren, d.h. sie liegt durch den Aufbau der Berechnung immer in einem Wert zwischen 0 und 100 wobei z.B. 100 stark überkauft ist und nach einem Abbau dieser Situation schreit (bzw. beim Verweilen in diesem Zustand Rückschlagpotential "aufstaut").

Man bzw. das Chartprogramm nimmt einen kurzen Durchschnittswert der Tagesschlusskurse (z.B. der letzten 10 Tage) und einen längeren (z.B. 20 Tage), trägt die Werte ein und bekommt dann zwei Linien die sich immer wieder kreuzen. Sie laufen in Echtzeit mit während der Kurs sich bewegt. Daraus kann man Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Szenarien ablesen.
So genau bekomm ich das ohne erneute Lektüre nicht mehr zusammen, meine Stochastikeinstellung ändere ich z.B. fast gar nicht mehr.

Mit "richtig einstellen" meine ich an den Variablen rumzuspielen (da gibt es viele Möglichkeiten, sprengt die WoT) bis die Indikatoren die Bewegungen der Vergangenheit möglichst oft und genau richtig vorhergesagt haben. Unter nicht gravierend veränderter fundamentaler Lage kann man von einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung dieser Bewegung schließen.

Beispiel Änderung der Lage : Huya ist ein rasant wachsender Streamingdienst aus China, die KPC hat dann von einem Tag auf den anderen das Geschäftsmodell verunmöglicht, der Ertrag pro Aktie ist dann in einem Quartal von 0,63 Geld auf 0,03 Geld gefallen. In der Theorie muss die Aktie jetzt so lange fallen bis sie sich wieder an ihren inneren Wert angeglichen hat.

Der Innere Wert setzt sich grob gesagt aus den Fundamentalkennzahlen im Vergleich zur Konkurrenz und den Erwartungen die der Markt für die Zukunft hat zusammen.






Man kann rein nach Charttechnik traden, bin aber gar kein Fan von. Die Befürworter argumentieren dass Markterwartung (an der Börse wird immer die Zukunft gehandelt), Massenpsychologiephänomene und vor allem Fundamentaldaten immer schon im aktuellen Kurs eingepreist sind und man sich durch diesen Sachverhalt die Recherche sparen kann. Da steckt zwar viel wahres drin, man handelt aber einfach mit unvollständigen Informationen.

Beispiel: handelt man nur nach Charttechnik ohne sich zu informieren weiß man nicht ob der Huyakurs crasht weil die KPC das Zocken von Games auf effektiv unter eine Stunde pro Tag beschränkt hat (Streams gucken zählt als Zocken, da zockt man lieber selber) oder der Geschäftsführer die KPC kritisiert hat oder die Billanz frisiert wurde (chinesische Billanzierungsmethoden sind ein Thema für sich...).

Nochmal der ASML Chart, Signale in der Stochastik (unten) mit grünen Kreisen hervorgehoben und oben parallel mit Pfeilen eingetragen. So müsste es besser verständlich sein.
2rcb67M.jpg
 
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Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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+Kl1e Berichtigungzur Stochastik:
Im Gegensatz zu meinen Ausführungen muss es noch eine dritte Variable geben die mit den beiden schnell und langsamer laufenden Durchschnittskurven verrechnet wird. Ansonsten würden sich die Kurven wie normale gleitende Durchschnitte verhalten und nicht zwischen 0 und 100 schwanken.

Zum Verständnis des Indikators: Setzt man auf steigende Kurse (bei Ferlassung des überverkauften Zustandes kaufen) funktioniert er nur in Aufwärts- und Seitwärtsmärkten. Aufgrund vong Herdentsüchologie und in der Natur immer wiederkehrenden Mustern (Fibonacci, Mandelbrot) baut ein lange in ein Richtig verlaufender Chart Konsolidierungspotential auf und der Indikator signalisiert wann der Bogen überspannt wurde. Deshalb stehen die Einstiegspfeile auf dem Bild oben immer an einer Stelle an der es eine kurze Aufwärtsphase nach einer längeren Abwärtphase gab.
 

Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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Grade Glaxosmithkline zu 18,54€ verkauft.
Anmerkung: Das vorletzte Überbleibsel aus meiner mäßig erfolgreichen Zeit mit hochdividenden Old Economy Titeln und Turnaroundspekulationen.
Einige Jahre gehalten in der sie zwischen 5 und 6% Dividende gezahlt hat, lange im Minus gewesen und nach der jüngsten Rally mit 2% Plus endlich rausgehauen.

Die großen Probleme von typischen Branchenvertretern dieses Anlagestils wie Versorgern( E.On, RWE), Telekommunikation(AT&T, Telefonica), Tabakwaren(Altria) und in dicken Klammern auch konv. Energielieferanten (Shell, BP) sind hohe Verschuldungsgrade, ein gesättigter Markt bei vergleichsweise schlechten oder sogar rückläufigen Wachstumsaussichten, das im Verhältnis deutlich überproportionale Wachstum der New Economy und der Zwang einen Großteil des operativen Gewinns an die Aktionäre ausschütten zu müssen.
Ohne nachgeschaut zu haben kann man davon ausgehen dass mich selbst mit einberechneten Dividenden jeder bekannte Index geschlagen haben dürfte bei dem Trade.

Apple hat aktuell die größte Chance von dem Geld gekauft zu werden.
 
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Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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Schlachtplan für den Appleeinstieg steht.

SzpcftW.jpg

Bild1: Chart der ca. letzten 3 Jahre. Einstiegssignale der Stochastik in schwarz (gutes Kaufsignal), gelb (mittleres) rot (schlechtes) wobei jedes einzelne Kaufsignal im Plus ist, die Farben beziehen sich auf die Dauer bis nach anfänglichem Minus positive Kurse erreicht und gehalten wurden. Dunkelblau Gleitender 200 Tage Durchschnitt.



1Gg6Pf0.jpg

Bild 2: Chart der letzten eineinhalb Jahre.
Erläuterung zu Einstiegs- und Kurszielen:

Unter "Einstieg 2" von 140-143USD bildet sich mit der 200 Tagelinie, einer 6 Fach bestätigt und 3 Fach gebrochenen Unterstützung (über ein Jahr gültig, je länger desto besser) und diversen schwächeren Unterstützungen ein Kreuzunterstützungsbereich, der Boden auf dem der "Kurs läuft" ist an dieser Stelle besonders stabil - wenn er dennoch bricht ist das hingegen ein besonders schlechtes Zeichen.

Ich spekuliere bzw. hoffe dass das niedrigere Verlaufshoch am 05.11. (schwaches Signal) kein Fehlsignal war und sich ein kurzfristige Abwärts- oder Seitwärtstrend etabliert, dann könnte mein Lieblingsindikator um die 140-143 USD gut mal kurz in den überverkauften Bereich dippen und mit seiner Ferlassung ein weiteres gutes Kaufsignal in dieser Zone geben.

Wahrscheinlich kann ich aber schon bei "Einstieg 1" nicht widerstehen, hab durch den GSK verkauf Cash das schnell vor der heftigen Realinflation gerettet werden will, außerdem ist die Winterhälfte nach Oktober historisch gesehen die deutlich bessere Börsenzeit. TLDR: fomo (fear of missing out) kickt.

Ziel 1: Bei 157USD kreuzen das Verlaufshoch und ein Fibonacci Widerstand der sich aus einer Kursformation ergibt (161% Retracement des im September 2020 etablierten und am 02.07.21 nach oben durchbrochenen aufsteigenden Dreiecks (bullische Formation)).

Ziel 2: Maximale Kursspanne des gebrochenen Dreiecks an der Ausbruchsstelle nach oben projeziert.

Ziel 2 nehm ich evtl. mit. Generell will ich aber laufen lassen.


Apple fehlt als einziger GAFAM Tittel noch im Depot, die Aktie ist schon so lange überbewertet dass man Unsummen beim Warten auf eine fundamental faire Bewertung zu warten. Burggraben, Gewinnmargen und Finanzsituation sind sexy, Chipknappheit und allgemeine Entladung der wirtschaftlichen Risiken sind besorgniserregend.

Starinvestor Michael Burry, der wirklich treffsicher diverse Crashs vorausgesagt hat warnt in der aktuellen Situation. Allerdings hat er z.B. mir der Spekulation gegen Tesla schon Unsummen verloren.
Solange dieses Wirtschaftssystem nicht bricht wird imho alleine schon durch die stupide Gelddruckerei und die damit verbundene Inflation eine Notwendigkeit geschaffen in Sachwerte (zu denen Aktien zählen) investiert zu sein. Wenn es crasht nehm ich mit meiner Strategie wahrscheinlich die gesamten -50% mit, dafür steht z.B. Alphabet seit Jahresanfang und AMD seit Sommer (!) aber auch schon bei 85%+.
 
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Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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Auf LS hab ich das mit dem Weltraumfaden so gehandhabt, einfach reinpelten und mit der Zeit werden sich schon ein paar anschließen. Die aufregendsten Erkenntnisse des neuen Spacebooms wurden im großen abgehandelt und das Thema interessiert mich nicht mehr so.

Das hier seh ich als Selbstbedieunungsangebot. Ihr Spasuten seit mir im Großen lieber als der Rest dieser Michelgesellschaft. An der Börse lässt sich gutes Geld verdienen wenn man die Berührungsangst verliert und vor allem fersteht was man verliert wenn man nicht investiert ist.

Ein gewisser Ehrgeiz ob ich es schaffe die Sache verständlich darzulegen ist auch dabei. Wenn jemand sich entscheiden würde sich mit Einstiegshilfe auch einzuarbeiten und damit Geld verdient wäre das toll. Außerdem gibt es hier ja auch andere Börsenfenns die vielleicht mitpelten wenn der Thread immer mal wieder gefüttert wird.
 

Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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Kritik sehr berechtigt, das Chartfachgesimpel ist zugegebenermaßen wie chinesisch wenn man mitten drin einsteigt.
Hab schon ne Idee das einfacher aufzuziehen, so mit leicht verständlichen Visualisierungen wie dem Renditedreieck,
Dx_rRv8WkAMtlTG.jpg:large


Vor-,Nachteilen- und Zielen der verschiedenen Investmentstils.
Leicht verständliche Schritte aufzeigen wie man aufgrund der Fundamentaldaten gute Entscheidungen trifft und dann mithilfe der Charttechnik als freiwilligen Bonus Einstiegs- und Ausstiegsziele bekommt die ein besonders gutes Chance/Risikoverhältnis aufweisen usw.
 

ProfHase

Amt für antidiskriminierende Kommunikation
RdW
Hall of Fame
9 Sep. 2021
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Wollte an der Stelle mal Angus loben. Er hatte doch immer die PC Partner Group empfohlen, u. A. Hersteller von "Zotac" Grafikkarten. Angus hatte die Aktie das erste Mal erwähnt, da stand sie glaube ich bei 2,50 HKD (Hongkong Dollar, ~0,28 Euro). Heute steht sie bei 13,4 HKD, also locker verfünffacht. Ich hatte sie bei 3,50 gekauft und leider vor ein paar Wochen bei 8,50 verkauft. Der Chipmangel war mir nicht geheuer ¯\_(ツ)_/¯ Aber nichtsdestotrotz ein sau starker Tipp, danke dafür.

 

Dummy

Unzwam
9 Sep. 2021
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Ne, sorry, Olger, ich blicke es auch nicht. Ich glaube, da wirfst du hier Perlen vor die Säue ¯\_(ツ)_/¯
Übersteigt jetzt auch meinen IQ. Ich mein, Rückwirkend betrachtet wenn man den zukünftigen Verlauf kennt kann man daraus natürlich super gute Einstiegskurse in der Vergangenheit festlegen. Vermutlich steckt in den Diagrammen aber wohl auch noch 1 Quintessenz wie man 1 guten Einstiegspunkt ableiten kann ohne den Zukunfskurs zu kennen, lel. Bin zwar ein Freund von Statistiken und Graphen, aber es erschliesst sich mir hier nicht.

Hab vor zwei Jahren mit ETFs angefangen und heute tatsächlich wegen diesem Faden nochmal etwas mehr damit beschäftigt und nochmal etwas mehr davon verstanden was ich da mache.
Konkret wollte ich Anteile verkaufen, wunderte mich aber dass der Gewinn niedriger war als was ich selbst berechnet hatte. Hab mir dann die Unterlagen etc. alles nochmal genauer angesehen und rausgefunden dass für den tatsächlichen Gewinn nicht der gemittelte Kurs von allen Käufen zugrunde gelegt wird, sondern der tatsächliche Kurs der ältesten gekauften Anteile. Mit dem neuen Wissen konnte ich dann mein Sheet mit alle Käufen, Verkäufen und Gewinnen anpassen dass alle Werte stimmen :)

Hab 2019 (und zu Corona-Beginn 2020) u.a. in MSCI World Information Technology investiert und der Stand heute ist fucking + 99,35%.
Leider nur überschaubare Summe da mir das ganze damals noch sehr neu und unbkannt war.

Wollte schon das ganze Jahr nochmal nachkaufen und hab auf kleineren Einbruch wie bie Corona spekuliert, aber das geht halt nur nach oben.
Daher aktuell unsicher ob oder was nachkaufen.
 

Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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Übersteigt jetzt auch meinen IQ. Ich mein, Rückwirkend betrachtet wenn man den zukünftigen Verlauf kennt kann man daraus natürlich super gute Einstiegskurse in der Vergangenheit festlegen. Vermutlich steckt in den Diagrammen aber wohl auch noch 1 Quintessenz wie man 1 guten Einstiegspunkt ableiten kann ohne den Zukunfskurs zu kennen, lel. Bin zwar ein Freund von Statistiken und Graphen, aber es erschliesst sich mir hier nicht.

Sehr guter Einwand, mich triggert es auch total wenn nachträglich passende Linien gezogen werden die man vorher mit unvollständigen Daten nicht wissen konnte. Es gibt trotzdem Szenarien in denen das Sinn macht - viele wenden sie falsch an.

TLDR: Es gibt Gesetze nach denen eine Unterstützungs/Widerstandslinie gezogen wird (siehe unten). Dafür müssen zwei markante Verlaubfshochs- oder Tiefs identifiziert werden um zwischen ihnen (entweder auf den Docht oder den Tagesschlusskurs) eine Linie ziehen zu können. Danach kann diese Linie kopiert und auf am entgegengesetzten Verlaufshoch- oder Tief angesetzt werden. Diese muss dann in der Folge bestätigt werden um an Verlässlichkeit zu gewinnen.
Man brauch also insgesamt 2 Verlaufshochs und ein Verlaufstief oder umgekehrt um einen Trendkanal ziehen zu können.

Linien die man erst im Nachhinein erkennt passend zu ziehen macht Sinn wenn sie deutlich öfter funktioniert als gefailt haben. Je besser das Win to Fail Verhältnis einer Linie ist und desto länger sie schon besteht desto höher ist auch die Chance dass sie beim nächsten Aufsetzen halten wird.
Natürlich darf man nicht nur auf einen einzigen Indikator achten, wenn der Markt mit Druck in eine Richtung läuft werden auch diese ehr früher als später gebrochen.



1. Grundlagen zum Verständnis

Versuche zu erklären wieso und wie die dicke grüne Linie im Applechart gezogen wurde und was da alles vor sich geht. Das ist einiges sodass sich dasBeispiel eignet um viele Grundannahmen kennenzulernen.

Vorab zum Verständnis der Aufbau einer Kerze:
kerzenchart-candlesticks.png


Grundannahmen:
- Linien unterhalb der aktuellen Kurse fungieren als Unterstützung, oberhalb als Widerstand. Werden sie gebrochen negieren sie ihre Funktion.
Ein von unten durchbrochener Widerstand fungiert zukünftig so lange als Unterstützung bis er wieder nach unten gebrochen wird.
- Chartformationen und Kerzen werden unter Einfluss von Herdenpsychologie und mathematisch wiederkehrenden Mustern (Fibonacci, Mandelbrot ect.) gebildet.
- Je besser ein Signal ist, also je höher seine historische Erfolgschance ist, desto seltener tritt es auf.


Man kann eine Unterstützungs-/Widerstandslinie im Gegensatz zu Linie aus dem Beispielbild unten auch über die Dochte statt über die Tagesschlusskurse ziehen. Damit erhält man einen Indikator der sensibler, also schneller Signale gibt, diese sind dann aber auch öfter falsch bzw. werden öfter gebrochen.
Als überwiegend Buy and Holder habe ich z.B. lieber bessere Signale und nehme in Kauf dass diese dann seltener auftreten und ich ggf. Geld verliere weil ich an der Seitenlinie stehe.

2. Erläuterung Linien in Echtzeit mit unvollständigen Informationen ziehen.

jnyefns.jpg

Bild: Apple Chart der letzten eineinhalb Jahre

Punkt1: Ein markantes Hoch hat sich gebildet, das wissen wir aber noch nicht (können es aber mithilfe anderer Indikatoren erahnen)

Punkt 2: Die Kurse haben in den letzten beiden Handelstagen eine deutliche Abwärtsbewegung gegen den kurzfristigen Aufwärtstrend hingelegt. Der kurzfristige steile Aufwärtstrend der Rally ist am Ende dieses Tages (per Tagesschlusskurs also) gebrochen. Damit ist der kurzfristige Aufwärtstrend zu Ende. Wir wissen um das markante Hoch, können aber noch keine zwei Punkte verbinden. Darum ziehen wir vorab nur eine horizontale Linie.

Punkt 3: kommen wir später zu

Punkt 4: markantes Hoch hat sich gebildet, der Kurs ist an unserer horizontalen Behelfslinie (die wir ziehen weil wir noch keine 2 Verbindungspunkte haben) nach unten abgeprallt und stand per Tagesschluss deutlich darunter. Jetzt können wir 2 Linien ziehen, einmal indem wir die Kerzendochte verbinden und einmal indem die Tagesschlusskurse verbunden werden. Der Bereich dazwischen bildet eine Widerstandszone. Da die Tagesschlusskurse bessere Eintrittswahrscheinlichkeiten bieten und das Chartbild nicht so überlagert sein soll habe ich nur die Schlusskurslinie durch die beiden Hochs gezogen.

Zurück zu Punkt 3: Nun haben wir endlich eine Linie durch 2 markante Hochs und können diese kopieren und beim markanten Tief (Punkt 3) ansetzen. Dadurch entsteht ein Trendkanal den wir handeln können. Dieser theoretische Trendkanal wurde aber nie durch weitere Aufsetzer bestätigt, im Gegenteil haben sich andere Trends (dünne grüne Unterstützung) gebildet sodass er mit der Zeit immer irrelevanter und damit gelöscht werden konnte.

Punkt 5: Die Kurse sind weiter gegen den vorher vorherrschenden kurzfristigen Aufwärtstrend gefallen und bestätigen damit die Widerstandslinie bei Punkt 4

Punkt 6: Der Widerstand wurde gebrochen und ist damit zur Unterstützung geworden. Bestätigt wird dies auch noch durch die deutlich höheren Schlusskurse am Tag danach. Das ist ein bullisches Ausbruchssignal. Wir zählen mit: Linie hat einmal nicht funktioniert, Fail +1.

Punkt 7: Unterstützung (die vorher ein Widerstand war) ist erneut gebrochen. Wir haben bis jetzt 0 Bestätigungen und 2 Fails. Das bullische Signal war damit eine Bullenfalle. Diese haben einmal beim Ausbruch (Punkt 6) gekauft in der Hoffnung dass der Knoten nun geplatzt sei und es aufwärts geht und einmal als der Kurs auf den Ausbruch aufgesetzt hat (sie sozusagen eine letzte Mitfahrgelegenheit für den fahrenden Zug bekommen haben).
Zu diesem Zeitpunkt ist die Aussagekraft der Linie sehr weit gefallen, sie ist aufgrund ihrer Fehleranfälligkeit nahezu wertlos.

Punkt 8: Die Linie ist am wertlos geglaubten Widerstand doch nochmal nach unten abgeprallt und hat damit wieder ein wenig an"Glaubwürdigkeit"gewonnen. Wir halten fest: Bestätigungen :1 Fails: 2
Eigentlich können die Kerzen der Tage davor auch als Bestätigung gezählt werden, wir sind konservativ und machen das nicht weil sie nicht ganz perfekt aufgesetzt haben.

Punkt 8a (vergessen einzuzeichen -.-): Der Kurs durchbricht mit Dynamik erstens die alte horizontale Behelfslinie (nicht eingezeichnet), zweitens unsere ehr schlecht als recht funktionierende selber gezeichnete Linie und das drittens auch noch mit einem Breakaway Gap (eine Lücke die im Folgeverlauf nicht mehr geschlossen wird, bullisches Zeichen).
Damit liegen wir bei 3 Fails auf eine einzige Bestätigung und der Indikator verliert an Aussagekraft.

Punkt 9: gleich 5 mal ist der Kurs per Tagesschlusskurs nicht unter die Linie gefallen. Wir zählen damit 6 Bestätigungen auf 3 Fails. Der Indikator hat deutlich an Verlässlichkeit gewonnen. Ohne konservative Zählweise würde es noch besser aussehen.
 

Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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Übersteigt jetzt auch meinen IQ. Ich mein, Rückwirkend betrachtet wenn man den zukünftigen Verlauf kennt kann man daraus natürlich super gute Einstiegskurse in der Vergangenheit festlegen. Vermutlich steckt in den Diagrammen aber wohl auch noch 1 Quintessenz wie man 1 guten Einstiegspunkt ableiten kann ohne den Zukunfskurs zu kennen, lel. Bin zwar ein Freund von Statistiken und Graphen, aber es erschliesst sich mir hier nicht.

Hab vor zwei Jahren mit ETFs angefangen und heute tatsächlich wegen diesem Faden nochmal etwas mehr damit beschäftigt und nochmal etwas mehr davon verstanden was ich da mache.
Konkret wollte ich Anteile verkaufen, wunderte mich aber dass der Gewinn niedriger war als was ich selbst berechnet hatte. Hab mir dann die Unterlagen etc. alles nochmal genauer angesehen und rausgefunden dass für den tatsächlichen Gewinn nicht der gemittelte Kurs von allen Käufen zugrunde gelegt wird, sondern der tatsächliche Kurs der ältesten gekauften Anteile. Mit dem neuen Wissen konnte ich dann mein Sheet mit alle Käufen, Verkäufen und Gewinnen anpassen dass alle Werte stimmen :)

Hab 2019 (und zu Corona-Beginn 2020) u.a. in MSCI World Information Technology investiert und der Stand heute ist fucking + 99,35%.
Leider nur überschaubare Summe da mir das ganze damals noch sehr neu und unbkannt war.

Wollte schon das ganze Jahr nochmal nachkaufen und hab auf kleineren Einbruch wie bie Corona spekuliert, aber das geht halt nur nach oben.
Daher aktuell unsicher ob oder was nachkaufen.

Komme auch immer wieder zu dem Schluss dass Börsenneulinge für die es sich nicht lohnt sich einzuarbeiten (zu wenig Kapital, keinen Bock auf die Materie, keinen Bock Unternehmensnews zu verfolgen usw.) sich am besten nen ETF kaufen sollten und gut ist.

Damit ist man in Sachwerten (auch wenn ein ETF keiner ist sondern diese nur abbildet) investiert, die guten Titel gewinnen automatisch an gewichtung weil sie steigen und die schlechten verlieren Gewichtung weil sie fallen. Eine passive Selbstbereinigung sozusagen.

Habe selber keine ETFs weil ich besser mit eigener Selektion fahre, daran Spaß habe und sie wie gesagt kein Sachwert sind und man so vom Fortbestand des ausgebenden Unternehmens und seinem Wohlwollen abhängt. Habe einfach ein tiefes Misstrauen gegen die Institutionen.
 
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Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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Verstehe bei dem Thema zum allergrößten Teil nur Bahnhof. Habe aber auch permanent das Gefühl hier was zu verpassen. Geht mir aweng auf die Eier. Weiß auch nicht ob ich die Zeit aufbringen will um mich mit potentiellen Aktien auseinanderzusetzen.
Wüsste nicht mal auf welcher Plattform ich handeln sollte lel
70% MSCI World und 30% MSCI Emerging Markets ist immer so die Pauschalempfehlung für jeden der dabei sein will aber 0 Bock hat sich mit zu beschäftigen.
Würde persönlich noch empfehlen China komplett aus dem 30% Emerging Markets Anteil rauszulassen.

Je konservativer desto geringer der Anteil am Emerging Markets ETF


20210131-schwellenlaender-msci-em-vs-msci-world-en.png

Bild: iShares sind die Blackrock ETFs (größter Herausgeber). Emerging Markets ETF in Blau, der Welt ETF (sehr nordamerikalastig) in rot.

Damit verpasst man dann zugegebenermaßen Kursraketen bzw. ist nur untergewichtet investiert. Wäre ne Überlegung wert zumindest ein paar Nobrainertitel wie Microsoft reinzunehmen um die Performance zu pushen.
 
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