Börse, Wertpapiere und Geldanlage

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Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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Kauforder zu 129,10€ steht bis Tagesende.

Edit: wurde gestern um 20:03 Uhr bedient.
Funfact, Händlercourtage und Spesen ect. haben genau 4,8811188818 Cent je Aktie gekostet.
Damit betrug der Kaufpreis ungepaulanert: 129, 1488 11188818 € Je Aktie.
 
Zuletzt bearbeitet:

Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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Chinatitel sind bezogen auf Umsatz- und Gewinnwachstum deutlich günstiger als vergleichbare Unternehmen in Amerika. Das mag zum Teil an den abenteuerlichen (untransparenten und manipulativen) Billanzierungsmethoden liegen die sich vom amerikanischen GAAP Verfahren unterscheiden, gewichtiger dürfte aber noch der eingepreiste Vertrauensabschlag aufgrund der willkürlichen KPC Politik und das unbestreitbar vorhandene große Wachstumspotential sein.

Mich schreckt der ständige und anhaltende Vertrauensbruch und der Kursverlauf hart ab.
Ich hab einfach emotional die Schnauze voll davon jeden Morgen beim Blick ins Portfolio von den ganzen roten Chinatiteln begrüßt zu werden, zu sehen dass jeden zweiten Tag wieder irgendwas mit 3-6% ins Minus läuft während anderswo die Kurse steigen.

In Summe haben meine (alle in diesem Jahr gekauften) Chinatitel ca. 15% verloren (damals haben sie 18% Portfoliogewichtung ausgemacht) während die gehaltenen GAFAM Titel in Summe um die 40%+ gestiegen sein dürften.

Man hat einen Top Qualitätstitel wie Tencent und dann fickt die KPC einfach mal von heute auf morgen das Geschäftsmodell weg. Oder Alibaba, beeindruckende Wachstumsraten und das bei sehr günstiger Bewertung. KPC sagt dann halt mal "Kommunismus und so, bitte so viel abgeben wie wir grade Bock drauf haben" und der Kurs fällt und fällt.

Ungewissheit wird an der Börse überproportional hart bestraft und China hat immer wieder aufs neue gezeigt dass sie die Unternehmen ihres Landes komplett den Interessen ihrer globalistischen, sozialistischen Machtpolitik unterwerfen.

Schaut euch das Beispiel mit den rasant wachsenden Onlinebildungsplattformen an. Einfach mal eine ganze Branche wegkillen weil man gerne 100% Kontrolle über die Indoktrination der Kinder hätte. Das ist keine vorübergehende Sache, das ist alles in 5 oder 10 Jahresplänen festgehalten.
Und dann auch noch die ständige Delistingthematik. ein weiteres Damoklesschwert.

Am gewichtigsten wiegt für mich der komplette Vertrauensverlust. Wer will Geschäfte mit jemandem machen der permanent und ständig in den Rücken fällt ohne dass sich eine Besserung abzeichnet.

Und ja, Aktien wie JD.com, Tencent, Alibaba, Baozun oder Xiaomi sind verdammt aussichtsreich und werden sicher auch mal deutlich höher stehen als heute. Aber alleine die harte Underperformance gegen die guten SP500 Titel aufzuholen wird Jahre dauern.

Taiwan und Südkorea sind auch aussichtsreich. Da spielt China zwar auch mit aber wenigstens ist man nicht direkt vom Wohlwollen der KPC abhängig.
 

pump3

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Hall of Fame
11 Sep. 2021
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Aktiv Tradern ist für mich der Verlust-Jude. Einfach bloss zockerei.
Affen können das besser als Menschen:
 

OhDerPelikan

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20 Sep. 2021
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Kritik sehr berechtigt, das Chartfachgesimpel ist zugegebenermaßen wie chinesisch wenn man mitten drin einsteigt.
Hab schon ne Idee das einfacher aufzuziehen, so mit leicht verständlichen Visualisierungen wie dem Renditedreieck,
Dx_rRv8WkAMtlTG.jpg:large


Vor-,Nachteilen- und Zielen der verschiedenen Investmentstils.
Leicht verständliche Schritte aufzeigen wie man aufgrund der Fundamentaldaten gute Entscheidungen trifft und dann mithilfe der Charttechnik als freiwilligen Bonus Einstiegs- und Ausstiegsziele bekommt die ein besonders gutes Chance/Risikoverhältnis aufweisen usw.
In welche einzelaktien bist du langfristig investiert?
 
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Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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Aktiv Tradern ist für mich der Verlust-Jude. Einfach bloss zockerei.
Affen können das besser als Menschen:
Du wirfst da einiges durcheinander und kommst am Ende trotzdem zu einer semikorrekten Aussage. Ein paar Gedanken zu dem Artikel und seinen Implikationen.

Aktives Fondmanagement ist nicht das gleiche wie traden. In dem Artikel simulieren Menschen Affen die eine Zufallsauswahl treffen, gegen diese Zufallsauswahl des Indexes treten die Professionellen Investoren an (die die Zufallsauswahl laut Artikel auch schlagen).

Ein aktiver Fondmanager versucht mit den Mitteln die ihm laut Fondssatzung zur Verfügung stehen eine bestimmte Strategie umzusetzen.
Ein Trader versucht bekannte Muster zu identifizieren und anzuwenden um die in Zahlen und Charts gegossene Herdenpsychologie "zu lesen" und daraus einen Informationsvorsprung zu schlagen.

Ein paar Gründe warum beide Strategien eine hohe Chance haben gegen den Index zu verkacken.

Aktive Fondmanager:
1. die Fondkosten sind wirklich unverschämt teuer. Will der Manager nach seinen Kosten immer noch mehr für den Kunden verdienen als der zugrunde liegende Index gebracht hätte muss er ihn schon alleine zur Kostendeckung deutlich outperformen. Die Kosten summieren sich über die Haltedauer was dem Effekt noch eine "Zinseszinsstrafe" verleiht.
2. Sehr oft haben Fonds in der Satzung verankerte Regeln zur Zusammensetzung. Und wenn die meisten Kunden sich dann von ihrem Dummdumm Bankberater in irgendwas "sicheres" locken lassen (Sicherheit ist ein Grundbedürfnis, wer sagt schon einem Typen den man seit 10 Minuten kennt: "ja hier sind meine Livesavings, zock damit mal richtig schön") haben sie damit schon einen Freelose. Diese Sicherheit wird in der Regel durch Niedrigzinsanleihen und/oder abenteuerliche Finanzkonstrukte erreicht die nicht nur gegen die Realinflation sondern auch die in den letzten Jahren deutlich steigenden Aktienkurse gefailt haben (als Indexinvestor wäre man zu 100% in den besser laufenden Aktien investiert gewesen).
3. Bei Vermögensverwaltungen hat man dann auch oft dass ständig in irgendwelche intransparenten, teuren Konstrukte von befreundeten Banken rien- und raus investiert wird.
Hin und her macht Taschen und bei Schrottfinanzprodukten die der Kunde nicht selber interpretieren kann (was Kostenstruktur und Ziel angeht) ist das um so schlimmer.

Trader:
1. Viele wenden Charttechnik an um sich die Recherchearbeit zu sparen und handeln so grob fahrlässig, z.B. wenn sie nach Quartalszahlen kaufen/verkaufen ohne die Bilanz überhaupt angeschaut zu haben oder wenn sie die Story hinter einem Unternehmen nicht verstehen.
Je kurzfristiger der Investitionshorizont desto geringer ist der Einfluss der Fundamentaldaten. Da die Fundamentaldaten aber maßgeblich die zukünftigen Aussichten und den inneren Wert einer Aktie bestimmen um den der Chart nur "herumzappelt" (oszilliert) ist dieses vorgehen imho einfach als Faulheit zu bezeichnen und wird zurecht regelmäßig bestraft.
Faustformel: je kurzfristiger man Handelt desto weniger helfen einem Fundamentaldaten, desto mehr muss man mit unvollständigen Daten arbeiten und desto konsequenter (besser) muss man mit der Umsetzung seines Handwerks sein. Im Daytrading z.B. ist der Vorteil der Fundamentaldaten nahezu komplett ausgeschaltet.
2. Je kurzfristiger man Handelt desto mehr Fehlsignale treten durch die Volatilität auf. Mehr Fehlsignale bedeuten schlechtere Trades.
Eine 200 Tagelinie die zum ersten mal seit 9 Monaten berührt wird von viel mehr Menschen beachtet und gehandelt als eine 100 Minutenlinie die deutlich geringere Chancen hat nicht sofort von der allgemein an diesem Tag vorherrschenden Marktbewegung gebrochen zu werden.
3. Handelt man dann auch noch gehebelt irgendeinen konstruierten Scheiß (CFDs z.B.) wird auch die Schwankungsbreite der Kurse (Volatilität) vervielfacht.
Dadurch sinkt die Anwendbarkeit von Zielzonen (sie werden ständig durchschlagen und man wird mit Verlust ausgestoppt).
4. 90% der der Laienanleger verlieren mit CFD Handel ihr Geld. Um Daytrading erfolgreich zu betreiben muss man imho einen größeren Wissensschatz haben und diesen schnell und konsequent anwenden. Das bedeutet oft emotionslos im Minus zu verkaufen, das schaffen nicht viele (ich eingeschlossen).


Anmerkung zum Artikel:
Jason Unger macht keinen Hehl daraus nicht neutral zu sein wenn er den Artikel mit "We’ve spent plenty of time explaining why investing in passive, low-cost index funds will out-earn actively managed funds in the long-run" eröffnet. Davon abgesehen hat er aber Recht damit.

Die professionellen Anleger haben die Zufallsauswahl 61 zu 39 geschlagen. Die Rechtfertigung dies sei auf das gesteigerte Interesse durch Veröffentlichung der Trades im Wallstreet Journal zurückzuführen hinkt hart und ist arrogant. Sie unterstellt dass die größten Konzerne der Welt durch eine Veröffentlichung in der es um ein Experiment geht um viele Milliarden Dollar bewegt werden.


TLDR: Jo, sowohl aktiv gemanagte Fonds als auch reines (isoliertes) Trading werden den meisten Laienanlegern zu einer Underperformance gegenüber dem zugrundeliegenden Index verhelfen. Lasst es wenn ihr nicht genau wisst was ihr tut! Core Investmentstrategie ist überlegen (ETFs um den Markt abzudecken + wenige ausgesuchte Aktien beimischen).
Und 2. Trader und Fondmanager machen nicht das selbe.
 
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Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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In welche einzelaktien bist du langfristig investiert?
Titel in meinem aktuellen Portfolio, Sternchenmarkierung bedeutet steht auf der Abschussliste, kursiv bedeutet kein Langfristinvest sondern Zock.
Unten ein paar Zeilen zur Strategie

- Adobe
- Alibaba
- Allianz *
- Alphabet (Google & Co.)
- Amazon
- AMD
- Apple
- ASML

- Bitcoin (echte)
- Blue Prism *
- Church & Dwight
- Facebook (Meta)
- Gazprom
- Huya *
- JD.com
- Microsoft
- Nintendo
- NIU Technologies (nicht NIO!) *
- Pacific Biosciences *

- Pfizer (der Feind druckt Geld, es aus seiner Kriegskasse abzuschöpfen ist kein moralisches Vergehen lel)
- Royal Dutch Shell *
- Tencent
- Unitedhealth
- Waste Management
- Xiaomi

Fonds:
-Flossbach von Storch *

Viel zu knappe Erläuterung der Strategie:

Ich will riesige Qualitätsunternehmen die einen stabilen Burggraben gegen die Konkurrenz haben und dabei von einem oder mehreren Megatrends unterfütterte, gute Wachstumsaussichten haben. Wachstum kann man nicht überbetonen, es hat alle anderen Strategien in den letzten Jahren outperformt.

Dabei soll das Portfolio möglichst gut gegen Lieferengpässe jedweder Art geschützt werden und baut ehr auf das Wachstum nicht physischer Güter und Dienste.

Cash wird sehr wenig und sehr kurz gehalten. Gut gelaufene Positionen werden wenn sich günstige Situationen ergeben reduziert und zum aktuellen Preis in konservative Titel mit wenig Drawback (Rückschlagpotential) reinvestiert die einen klassischen Cashbestand substituieren. Das sind Aktien wie Chruch & Dwight, Blackrock oder Waste Management.

Begründung: Geld verliert auf dem Konto an Wert also will man es trotzdem investiert haben während man auf einen guten Einstieg wartet. Aktien wie Church and Dwight schlagen selbst in ausgewachsenen Krisen nur wenig nach unten aus, sie gewähren also eine hohe Sicherheit gegen Verluste. Im Gegenteil: die Kurse laufen stabil und kontinuierlich nach oben während Dividende ausgeschüttet wird. Das erkauft man sich für das Risiko kleinerer Rückschläge. Ein Tausch den ich jeden Tag gegenüber Geld auf dem Konto entwerten lassen mache.

Gibt es dann eine schöne Einstiegsgelegenheit in einer Wachstumsrakete wird die konservatie Aktie halt zum Marketkurs verkauft um in die spekulativere umzuschichten.

Hier mal ein Bild zum Church & Dwight Chart, ist nicht von mir aber man erkennt den oben beschriebenen Charakter der Aktie und die Vorteile sie als Cashbestandssubstitut zu verwenden.

church-dwight-sp-500.png



Zockeraktien und Chinatitel werden nur wenig gekauft (geringe Portfoliogewichtung), diverse Studien zeigen dass kontinuierlich wachsende Dickschiffe wie Microsoft oder Amazon die Zockerstrategie im Mittel besiegen. Da die Zockertitel so viel volatiler laufen reichen die kleineren Positionsgrößen aus.
 

Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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Mal ein Gedanke zu einer passiven Anlagestrategie die so gut ist dass es sie bestimmt auch als ETF zu kaufen geben muss.
Man muss kaum Ahnung von Börse haben und nicht aktiv handeln um sie umsetzen zu können und wahrscheinlich gute Erträge zu erwirtschaften.

Der Grundgedanke ist einen Index nachzubauen indem "schlechte" Titel aussortiert werden und die verbleibenden dann gleich gewichtet werden.
Das Ziel ist es natürlich den zugrunde liegenden Index dann outzuperformen.


Zur Veranschaulichung mal die direkte Gegenüberstellung der Performances verschiedener Strategien. Leider lassen sich nur 5 Aktien laden.
2 Vertreter der Wachstums/Burggrabenstrategie (machen 25% meines Portfolios aus) : Microsoft und Alphabet
3 Vertreter der old economy Hochdividendenstrategie (die suckt) : Glaxosmithkline, Royal Dutch Shell und Vodafone
lEG66G9.jpg

Dividenden sind nicht drin, würden das Bild optisch aber auch nicht wesentlich ändern.
Es soll deutlich werden dass bestimmte Strategien und ihre Aktienvertreter anderen überlegen sind.

Filtert man nun wie oben beschrieben die schlechten heraus und verteilt das Kapital zu gleichen Teilen auf die guten hat man einen geupgradeten Index aus dem Mutterindex geschaffen.
Der Grundgedanke ist folgender: Aktive Fonds sind teuer und oft chancenmindernden Auflagen unterworfen, die ganzen happigen Gebühren sind rein verbrannter Gewinn. Andere Anlageformen wie Anleihen oder gar Scholzsparbuch sind aufgrund der Diskrepanz zwischen Realinflation und Niedrigzins für den Arsch. Bleibt dem passiven Investor also nur der ETF? Nööö weil man sich einfach nen eigenen, besseren bauen kann!
Die Strategie gibt es bestimmt schon als ETF, sonst bräuchte man zugegebenermaßen einiges an Kapital um die anteiligen Spesen nicht ungesund hoch ansteigen zu lassen und die Aufteilung hinzubekommen.

Jedenfalls hier mal ein 12 minütiges Ranking des S&P 500, ist eure Zeit absolut wert glaubt mir.
Man könnte einfach alle Aktien der besten Kategorie nachkaufen und hätte sofort ein super Depot. Alle Aktien aus den besten beiden Kategorien wären ein toller Selbstbauindex.
 
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Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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So Mädels da habters.
Die Aktien der am besten bewerteten Unternehmen im S&P500 in einem absolut krebsigen random Onlinechartvergleich. Hier ließen sich wenigstens 10 Werte laden. Die gerundete Performance des Depots lag nach 5 Jahren bei 400% (nach Augenmaß geschätzt) gegenüber gut 200% des Mutterindexes S&P500 (schwarze Linie). Auch bei anderen Zeitabständen hat das Portfolio den Index deutlich geschlagen. Bemerkenswert ist dass jede einzige Aktie im Portfolio besser lief als der Index.

35KvhwB.jpg


Am besten bewertete Aktien des S&P 500 aus dem Fidio:
Alphabet
Apple
Amazon
Meta
Microsoft

Nvidia
Adobe
ThermoFisher
Salesforce
Unitedhealth
Johnson & Johnson (würd ich rauslassen)
Nike
Homedeopt

Wer überhaupt keinen Plan von Aktien hat schon damit ein top Depot.
 

Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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Wie viel Geld schürt man da so nei als Normalo? Mit welchen Beträgen startet man, wie viel legt man wie nach?
Muss leider ne Textwand werden, zu viele Aspekte anzusprechen.

Für normale Kleininvestoren bietet sich ein Aktiensparplan an. Da wird automatisch eine vorher von dir festgelegte Summe jeden Monat in den von dir festgelegten Index bzw. die gewünschte Aktie investiert. Kein Muss aber die zeiteffektivste Methode investiert zu sein - man legt die Aktie, die Laufzeit und die Sparplanhöhe fest und hat dann nichts mehr damit zu tun außer für Kontodeckung zu sorgen.
Generell sollte man anstreben eine Sparquote von mindestens 10% zu haben und damit früh im Leben anzufangen.

Anfangen kann man wirklich mit jedem Betrag. Du könntest einen Sparplan für 25 Euro im Monat einrichten oder mit einer Einmalsumme von meinetwegen 1000€ kaufen, es dabei belassen und den emotionalen Lernprozess erstmal mit Spielgeldsummen durchleben. Es ist eine reinigende Erfahrung einen Hotstock ohne Ahnung vom Unternehmen zu haben zu kaufen weil die Gier auf einen potentiellen Tenbagger (nicht zu verwechseln mit Teabagger oder Teenbanger) kickt und dann 66-99% zu verlieren. Danach recherchierst du nämlich und erfährst dass die Hotstockstrategie im Mittel gegen große Megatrendaktien verkackt und du Hotstocks nur als 0-20% Beimischung halten solltest.
Andererseits hätte man in den vergangenen 10 Jahren als Langfristinvestor immer am meisten gewonnen wenn man so viel wie einem möglich ist investiert hätte.

Mal ein Priorisierungsschema um abzuschätzen wie viel man persönlich investieren sollte. Prämisse ist dass wir so wenig Geld wie möglich rumliegen lassen wollen.
1. Zwingend notwendige Ausgaben wie Miete, Ernährung, Krankenversicherung, ggf. Fahrzeug usw.
2. Bargeldsumme als Versicherung gegen persönliche Risiken. Ein Pendler darf nicht ohne Auto da stehen wenn eine teure Reperatur fällig wird usw.
Würde schon sagen das sollten mindestens 2000€ sein.
3. Konsumausgaben die einen am Laufen ("glücklich") halten bzw. auf die zu verzichten einen zu großen Nachteil bedeuten würde.
Wie sehr man auf Statussymbole und ähnliches angewiesen ist muss jeder für sich ausmachen, über charakterliche Entwicklungen lässt sich hier ggf. viel Einsparpotential heben.

4. Investitionen in das persönliche Business bzw. in sich selbst. Der best investierte Euro ist erstmal immer der der einem selber hilft mehr Geld zu machen. Beispiel Lagerbestand und Maschinen für den Handwerker/Bauunternehmer, schnelles Notebook für den ITler, Lehrbücher usw.

5. Früher stand an dieser Stelle die eigene Wohnung, es ist eigentlich ein Nobrainer (gewesen): man verdient 30% der Investitionskosten und leiht sich den Rest zu einem Zinssatz der deutlich unter der eigenen Ersparnis liegt. Dann zieht man in seine Wohnung und tilgt den Kredit statt Miete zu zahlen. Die Immobilie gewinnt über Zeit an Wert und wird vom Geld abgezahlt das sonst für die Miete draufgehen würde. So warum ich davon mittlerweile Abstand nehme sprengt die WoT.
Jedenfalls ist das die Position an der ich nun den Aufbau des Aktiendepots stellen würde.
6. Eigene Wohnung.

TLDR: Man kann über Sparpläne auch mit kleinen Einkommen passiv mit einem selbst gewählten Betrag über eine selbst gewählte Laufzeit in selbst gewählte Indexfonds und Aktien investieren - Einmal Einrichten und dann hat man keine Arbeit mehr mit. Genauso gut kann man auch eine Einmalinvestition machen (performt historisch gesehen besser als der Sparplan) oder beides kombinieren. Einerseits lohnt es sich Anfängerfehler nur mit Spielgeld zu machen, andererseits ist die Chance groß Gewinne zu verpassen.
* Persönlich finde ich schon dass es 10k+ sein sollten damit es auch "Spaß" macht.

Der Markt ist in einer Situation in der viel Rückschlagpotential herrscht, die PE Ratios (sagt wie teuer eine Aktie im Verhältnis zum Gewinn ist) sind auf historisch hohen Niveaus, der fear and greed index steht die Tage fast immer auf "extreme Gier" was scheiße ist. Michael Burry, der Crashs bis jetzt wirklich akkurat vorausgesagt hat ist bärisch usw. Auf der anderen Seite kostet es zu viel an der Seitenlinie zu stehen während die Notenpressen weiß glühen und sich die ganzen "schöne neue Welt" Megatrends vor unseren Nasen entfalten.
 

Eulen und Meerkatzen

beliebter Beobachter
22 Sep. 2021
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Danke schonmal für die WoT. Dass der Markt im Moment nicht optimal zum Einsteigen ist, hab ich auch nebenher so mitbekommen. Aber es ist wie du sagst, im Moment liegt das Geld bloß rum und wird peu a peu weniger wert.

Wäre es also sinnvoll, sagen wir mal 20k in zB. die von dir oben genannten 10 Aktien zu investieren und gleichzeitig einen ETF-Sparplan anzufangen mit ein paar 100€ im Monat? Kann ich mir letzteren einfach vom Hausbank-Hansi empfehlen lassen?
 

Olga Machslochoff

Well-known member
9 Sep. 2021
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A weng tech-lastig. Wüsste aber auch nicht, warum das mit Tech nicht weiter gut laufen sollte.
Da könnt man schon wieder drüber abWoTen.

Die Techlast hat System und ist gewollt. Wundert mich nicht dass er den Index so zusammengestellt hat.

Mein Investcase hinter Bigtech am Beispiel der big five (Amazon, Meta, Apple, Microsoft, Alphabet) in unvollständigen Stichpunkten
- Üppige Gewinne im Kerngeschäft die es erlauben viel Geld in andere Geschäftsfelder (Megatrends) zu investieren, so viel Geld dass die Konkurrenz oft nicht mithalten kann.
- Während das Kerngeschäft als Cashcow gemolken werden kann treiben X Engagements in anderen Megatrends die Kursfantasien.
- Top Geschäftsführer überall (außer bei Meta =), man kann nicht überschätzen wie viel Einfluss ein guter Captain ausübt. Satya Nadella hat Microsoft z.B. gerettet durch den Kursumbruch nachdem Steve Balmer es fast gegen die Wand gefahren hat.
- Durch die Größe bedingte Kosten-, Netzwerks- und Preisgestaltungsvorteile gegen die Konkurrenz
- gutes Umsatzwachstum und (falls gewünscht) auch Gewinnwachstum im Kerngeschäft und den aufstrebenden Geschäftszweigen. Amazon is wie Rianair, beide können sich im Grunde ihr eigenes Gehalt festlegen.
- Gute Diversifizierung / Abdeckung diverser Trends in die ich nicht direkt investieren möchte
- So wichtig dass die Politik auf Kooperation angewiesen ist. Über Facebook, Google und Youtubezensur werden heutzutage Wahlen und gesellschaftliche Bewegungen gesteuert.
- Abomodelle oder vergleichbare Businessmodelle wachsen stark. Wiederkehrende, planbare Umsätze mit hoher Gewinnmarge die sich akkumulieren sind der heilige Gral.
- Digitale Güter sind flexibel und lassen sich mit sehr starken Gewinnmargen herstellen. Mohnish Pabray (Starinvestor) hat das mal an seinem Tencent Investcase erklärt. Jedes Jahr gibt es da in der Führungsetage den gleichen Streit: Die Geschäftsführung will die Personalabteilung mit Geld zuscheißen um 20-25 ITler anzustellen, der Markt gibt aber nur 5000-6000 in der gewünschten Qualität her. Ein richtig guter ITler kann absurd hohe Gehälter erwirtschaften und holt dabei für seinen Arbeitgeber immer noch das doppelte raus.
- Viel geringere Abhängigkeit von Liefer- und Produktionsketten als andere Geschäftsmodelle. Werte ich sehr hoch davon relativ wenig abhängig zu sein da ich davon ausgehe dass darüber große Politik gemacht werden soll.

Bestimmt die Hälfte vergessen. Schau dir die Charts an, die schwanken ja auch nur um den inneren Wert und der steigt bei den Firmen seit Jahren. Das sind einfach gute Unternehmen. Mit Microsoft, Amazon und Alphabet hat man einen Tenbagger ohne das Risiko eines Tenbaggers, is doch geil =)
 

Qu4rkey

Very well-known member
16 Sep. 2021
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Danke schonmal für die WoT. Dass der Markt im Moment nicht optimal zum Einsteigen ist, hab ich auch nebenher so mitbekommen. Aber es ist wie du sagst, im Moment liegt das Geld bloß rum und wird peu a peu weniger wert.

Wäre es also sinnvoll, sagen wir mal 20k in zB. die von dir oben genannten 10 Aktien zu investieren und gleichzeitig einen ETF-Sparplan anzufangen mit ein paar 100€ im Monat? Kann ich mir letzteren einfach vom Hausbank-Hansi empfehlen lassen?
Wäre nicht sinnvoll weil im Prinzip keine Diversifikation sondern ca. 50% (wahrscheinlich sogar mehr) nur Techaktien die alle eh schon super teuer sind und alle Probleme bekommen wenn Tech mal nicht so gut läuft
 

Qu4rkey

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16 Sep. 2021
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Bestimmt die Hälfte vergessen. Schau dir die Charts an, die schwanken ja auch nur um den inneren Wert und der steigt bei den Firmen seit Jahren. Das sind einfach gute Unternehmen. Mit Microsoft, Amazon und Alphabet hat man einen Tenbagger ohne das Risiko eines Tenbaggers, is doch geil =)
Tenbagger in welchem Zeitraum? Der Wert der Firmen steigt ja auch weil der PE immer weiter steigt. Klar ihre Gewinne steigen, aber eben nicht so stark wie die Bewertung dieser Gewinne (hoffentlich macht das Sinn). Muss aber jeder selber wissen.

Screenshot-2021-11-20-at-14-02-25-Microsoft-PE-Ratio-2006-2021-MSFT.png
 

Olga Machslochoff

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9 Sep. 2021
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Danke schonmal für die WoT. Dass der Markt im Moment nicht optimal zum Einsteigen ist, hab ich auch nebenher so mitbekommen. Aber es ist wie du sagst, im Moment liegt das Geld bloß rum und wird peu a peu weniger wert.

Wäre es also sinnvoll, sagen wir mal 20k in zB. die von dir oben genannten 10 Aktien zu investieren und gleichzeitig einen ETF-Sparplan anzufangen mit ein paar 100€ im Monat? Kann ich mir letzteren einfach vom Hausbank-Hansi empfehlen lassen?
Thats the Spirit!

Disclaimer kein Anlageberater und so blabla, muss leider wieder ne WoT werden.

Ja, halte es für sinnvoll 20k in die 10 Aktien zu investieren (wobei am besten gleich alle aus der besten S Kategorie nehmen, konnte nur 10 Anzeigen sonst wären es 13 oder so). Titel Wie Amazon und Alphabet kosten um die 3000 Euro pro Stück, das macht eine genaue Gewichtung schwer. Ist aber auch nicht so wichtig wenn die ein wenig vom Optimum abweicht.

Es empfiehlt sich definitiv selber zu kaufen (nicht durch den Bankberater kaufen zu lassen) und am besten einen Neobroker zu nehmen.
Da zahlst du deutlich weniger fürs Handeln.

Beispiel meiner beiden Broker, ihrer Vor- und Nachteile und warum Neobroker besser für dich geeignet sind.

ING DiBa: Trade kostet 0,25% vom Investitionsvolumen, mindestens 10 Eurom max 70 Euro. Ich habe viele Börsenplätze zur Auswahl und kann mich für die liquideste mit dem geringsten Spread (Unterschied zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs aus dem der Broker sein Geld verdient) entscheiden. Guter Kundenservice, anfragen werden schnell und zufriedenstellend bearbeitet.

Smartbroker: 4 Euro pro Trade, beim Kauf über Partnerbörsen 0 Euro. Schlechterer Kundenservice, nicht so viele Börsenplätze.

Für Trader großer Portfolios ist es wichtig am aktuell besten Börsenplatz handeln zu können um kein Geld durch einen schlechten Spread bei einer Börse mit geringem Handelsvolumen zu verlieren. Sie kaufen mit so viel Geld dass die Maximalpauschale von 70 Euro kaum noch ins Gewicht fällt. Durch den Strafzins der Neobroker, meistens schon ab 50k, würden sie sowieso viel mehr für Zinsen als für die Trades bei Neobrokern zahlen. Ausführung is besser usw.

Neobroker wie Trade Republic (würde ich Finger von lassen), Smartbroker oder Scalable Capital haben gemein dass man günstig oder gar kostenlos kaufen kann, dafür aber wie gesagt weniger Handelsplätze hat. In sich unterscheiden sie sich auch durch Partnerprogramme, einer bietet z.B. besonders viele ETFs an, der andere hat mehr Börsenplätze usw.

Wenn du jetzt nicht lange herumrecherchieren willst kann ich dir den Smartbroker empfehlen. Trades kosten 4 Euro und über Tradegate (wo man erstaunlich oft den günstigsten Kurs bekommt) sogar kostenlos. Dazu gibt im Gegensatz zu anderen Neobrokern viele Börsenplätze zur Auswahl.
Als Faustformel gilt je exotischer das ist was du kaufen willst desto wichtiger ist es an vielen Börsen handeln zu können.

Die besprochenen Aktien sind alle Large Caps, das heißt du wirst keine Probleme mit haben. Nicht falsch verstehen, sind jetzt nicht die Riesen Preisunterschiede aber welche die ab fünfstelligen Investitionen schon reinknallen.

Zum ETF-Sparplan: Ja, auch die Idee ist sehr gut. Ich würde jedoch dringlich davon abraten den sich empfehlen zu lassen. Rein verschenktes Geld. Glaub mir einfach =) Bin jetzt zu faul die Videos zu schauen aber wenn du 60 Minuten in Youtube Lehrvideos investierst wirst du schon deutlich schlauer sein.
Aber wirklich, schau ein paar Videos und such dir dann was passendes aus, gerne vorher hier zur Kontrolle posten.

Hier mal ein random Video mit Suchbegriff "beste etf".

Da sind bestimmt einige gute Ideen dabei. Mit einem ETF muss ja nicht immer nur ein bestehender Index abgebildet werden, da können Aktienkörbe zu allen möglichen Themen wie Autonomes Fahren, Energiewende oder Ciber Securety abgebildet werden.

Und der Tim von Finanzfluss, größter deutscher Investmentkanal, der ist ETF Fan und hat einiges darüber gemacht. Ungesichtete Verlinkung


TLDR: Ja, es macht Sinn die Aktien aus dem S Tier Ranking des Videos zu kaufen (würde alle außer Johnson und Johnson und Salesforce nehmen, Werbung hast du mit Meta und Alphabet schon genug) und dazu über Sparplan in einen ETF zu investieren. Man sollte aufpassen dass der ETF dann nicht schwerpunktmäßig die bereits gekauften Aktien enthält. Es bietet sich an mit den ETFs gezielt Themen abzudecken da die Aktienauswahl schon so etwas wie einen gesteamlinten ETF (moderat mehr Risiko bei deutlich erhöhten Chancen) in sich

Alternativansatz: Core Invest Strategie: ein oder zwei ETFs aussuchen (z.B. den Moat ETF der in dem ersten Video genannt wird) und 1-5 Aktien drumrum kaufen. Buffett hat z.B. 42% in Apple.


ETF Sparplan Vergleich.
 
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